Diktat des Briefes Hadrians II. von 869 durch Anastasius Bibliothecarius
EreignisID Kategorie Beschreibung Datierung Ort
620
Briefdiktat/Urkundendiktat
Der Brief Hadrians II. an Ignatios wird von Anastasius Bibliothecarius diktiert.
869 Juni 10
Beteiligte Personen
Name PersonID Funktion
3
Briefdiktator/Urkundendiktator
Literaturbelege
Zitat aus
In den Briefen der Nachfolger Nikolaus' findet dies Interesse nur schwachen Ausdruck. Abgesehen von den bereits angeführten Papstbriefzitaten weisen kaum Stellen auf einen wissenschaftlichen, d.h. in diesem Fall historisch interessierten Diktator. [Anm. 227:] Einige, wenn auch keineswegs hervorragende kirchengeschichtliche Kenntnisse zeigt Anastasius bei Hadrian in Nr. 39 und 40 (Epp. 6, 750 ff.) [...].
Das Wort et a verbo nostro nec ad dexteram neque ad sinistram divertimus (Deut. 2, 27 oder Num. 20, 17) findet sich in zwei ungefähr gleichzeitigen Schriftstücken des Anastasius, nämlich in der Vorrede zu den Akten des 8. Konzils et nec ad dexteram nec ad sinistram a via regia declinans und in einem Brief, den Hadrian II. am 10. November 871 an die griechischen Kaiser Basilius, Constantinus und Leo erließ aut ad dextram vel sinistram quoquo modo declinabimus.
Die Wendung inoffensis gressibus incedamus, die Anastasius in seiner Vorrede zur Übersetzung der Akten der 7. allgemeinen Synode gebraucht und die sich auch in von Anastasius diktierten Nikolausbriefen findet, kommt ebenfalls bei Hadrian in einem Schreiben an den Patriarchen Ignatius und bei Johann VIII. in einem Brief an die Kaiserin Angilberga vor.
Falls aus der nicht besonders charakteristischen Wendung in dem Brief an den Patriarchen Ignatius: Quanto vero gaudio quantaque sumus exultatione repleti - -, die schon bei Nikolaus in einem Schreiben an Hinkmar und den westfränkischen Episkopat vorkommt, ein Schluß auf den Diktator gezogen werden kann, so kommt auch hier nur Anastasius in Frage.
Dieselben Tatsachen berichten zwei Briefe Hadrians II. an den Patriarchen Ignatius von Konstantinopel […] und vom 10. Juni 869: - - et usque ad melioris vitae transitum toleravit, adeo ut in ipso suae migrationis articulo pro commendanda causa tua vel ecclesiae divinitus tibi commissae nec scribendo sibi pepercerit, nec pro hac, si non loquendo, saltem innuendo cessaverit.
Die Verwendung alters gebrauchter Schmähworte wie tyrannus und adulter für Photius, die bei Hadrian II. in der römischen Konzilsrede vom Juni 869 und in den beiden orientalischen Briefen vom 10. Juni 869 vorkommen, ist wohl auf Anastasius' Rechnung zu setzen.
Und an denselben Ignatius schreibt er ein Jahr später: sicut divina gratia ei successimus in honore, ita merito successimus in labore. [...] Von Innozenz I. hat Anastasius sich besonders folgende Stelle zu eigen gemacht: - - vulneratum per illam manus impositionem habere caput. - - certe quia quod non habuit dare non potuit, die er einmal bei Nikolaus und zweimal bei Hadrian anführt.
Regesten
Werk Nummer
Böhmer-Herbers, Regesta Imperii I,4,2,3
952
6196