Diktat des Briefes Nikolaus' I. von 866 durch Anastasius Bibliothecarius
EreignisID | Kategorie | Beschreibung | Datierung | Ort |
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615 |
Briefdiktat/Urkundendiktat |
Der Brief Nikolaus' I. an Michael III. wird von Anastasius Bibliothecarius diktiert. |
866 November 13 |
Beteiligte Personen
Name | PersonID | Funktion |
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3 |
Briefdiktator/Urkundendiktator |
Literaturbelege
Zitat | aus |
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Von Gelasius I. werden Stellen zitiert […]
b) aus einem Brief an den Kaiser Anastasius.
Nikolaus
Unde ne irascaris, si te tantum diligimus, ut temporale regnum, quod assecutus est, te velimus habere perenne - -.
Nikolaus
quatenus imperium, quod temporaliter assecutae estis. |
Ertl, Diktatoren, S. 101 |
Ohne Zweifel liegt bei diesem Bild, das sich noch in drei Nikolausbriefen findet, Anlehnung an Isidor Etymol. Lib. 12 c. 4 § 10. II vor. [Anm. 208:] Epp. 6, 490 Nr. 90: quidam vero instar viperarum ac parricidarum parentem proprium - -. |
Ertl, Diktatoren, S. 103 |
So scheint Anastasius eine große Vorliebe für das Bild per totum orbem verborum semina spargere gehabt zu haben. Er bringt es häufig an, und zwar in seinem Vorwort zur Übersetzung der Akten der 8. Synode und in fünf Briefen des Papstes Nikolaus. [...] Eine Vorliebe zeigt Anastasius ferner für den Ausdruck miris laudibus (preconiis) efferre, den er in der Vorrede zur 8. Synode, in drei Nikolausbriefen und in der Vita Nicolai des Liber pontificalis verwendet. |
Ertl, Diktatoren, S. 87 |
Einen gemeinsamen Diktator weisen ferner das Schreiben Hadrians an die Synode von Douzy und ein Brief Nikolaus' an Kaiser Michael aus dem Jahre 866 auf: […] |
Ertl, Diktatoren, S. 90 |
Bei Anastasius gilt das etwa für luce (sole) clarius in Verbindung mit einem Verb des Sagens und Denkens. Seltene Worte, aus denen mehr für den Briefdiktator zu schließen wäre, kommen in den päpstlichen Briefen kaum vor. [Anm. 102:] Vielleicht ist für das Wort tortitudo, das bei Nikolaus (Epp. 6, 356 Nr. 57 und 492 Nr. 90), bei Hadrian (Epp. 6, 701 Nr. 4) und bei Johann VIII. (Epp. 7, 28 Nr. 30) begegnet, auf Anastasius zurückzuführen. |
Ertl, Diktatoren, S. 94 |
In Anlehnung an eine Stelle aus Gal. 3, 20 und an ein unbekanntes Kirchenväterwort sagt Anastasius im Prolog zur 8. ökumenischen Synode: -- praesertim cum apostolus perhibeat: 'Mediator' inquiens, 'unius non est' - - et quidam probabi ium patrum dicat: Iustus mediator non est, qui sic unam partem audit, ut alteri nihil reservet. Denselben Lehrsatz, den Anastasius bereits viermal in Nikolausbriefen verwendet hatte, bringt er auch in einem Brief Johanns VIII. an den Erzbischof Anspert von Mailand aus dem Jahre 875 und in dem Schreiben, das derselbe Papst zwei Jahre später an den gleichen Erzbischof von Mailand schickte. |
Ertl, Diktatoren, S. 95 |
Besonders für das auch sonst häufig gebrauchte Timotheuszitat [Nikolaus [...] Nam et apostolus ait: 'Insta oportune, inportune' (2. Tim. 4, 2) [...] Hadrian [...] Ideoque nunc, fili carissime, oportune inportune suadeo, admoneo et instanter adhortor (2. Tim. 4,2)] scheint Anastasius eine starke Vorliebe gehabt zu haben. In den verschiedensten Variationen hat er es in zahlreichen Papstbriefen verwandt. |
Ertl, Diktatoren, S. 96 Anm. 124. |
Da bei Nikolaus die Siriciusdekretale in vier Briefen insgesamt fünfmal angeführt wird, wird auch in den Briefen seiner Nachfolger für ihr Vorkommen Anastasius verantwortlich zu machen sein. [...] Aus einem Brief Bonifatius' I. an die Bischöfe Galliens übernimmt Anastasius in den Brief Nikolaus' an den Episkopat der konstantinopolitanischen Kirche vom 13. November 866 folgenden Passus: Nam, ut sanctus papa Bonifatius in decretali suo docet, manifestum est confiteri eum de crimine, qui indulto et totiens delegato iudicio purgandi se occasione non utitur. Nihil enim interest - - constet absentiam. [...] Besonders häufig wird eine Stelle aus einem Schreiben Leos an den Patriarchen Flavian von Konstantinopel angeführt. In Nikolaus' Namen schreibt Anastasius an die Bischöfe der Synode von Soissons: Quoniam nos, ut eadem ad Flavianum sancti Leonis dicta ponamus, qui sacerdotum Domini matura volumus esse iudicia, nichil possumus incognitis rebus in cuiusquam partis praeiudicium diffinire, priusquam universa quae gesta sunt veraciter audiamus; [...]. |
Ertl, Diktatoren, S. 98f. |
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