Diktat des Lehrschreibens Nikolaus' I. an die Bulgaren von 866 durch Anastasius Bibliothecarius
EreignisID Kategorie Beschreibung Datierung Ort
332
Briefdiktat/Urkundendiktat
Das Lehrschreiben Nikolaus' I. an die Bulgaren wird wohl von Anastasius diktiert.
866 November 13
Beteiligte Personen
Name PersonID Funktion
3
Briefdiktator/Urkundendiktator
Literaturbelege
Zitat aus
Aus dem Werk des Ps.-Hieronymus 'de septem ordinibus ecclesiae' zitiert Anastasius bei Nikolaus: docente sancto Hieronimo, - -, qui rursus - - ait: Priusquam audias, - -, quia non statim qui accusatur reus est, sed qui convincitur criminosus, dann beruht diese Stelle ohne Zweifel auf der bei Nikolaus mit Quellenangabe zitierten Wendung. In beiden Fällen darf man mit Wahrscheinlichkeit auf denselben Diktator schließen.
Die Wendung et ipsis morte praeventis rapitur, si quid remanserat, subsidium scheint auf den Verfasser von Nr. 7, 8 und 9, Anastasius, hinzudeuten, der sehr ähnlichen Ausdrücke gebraucht. Über das Verbot für Laien, über Geistliche zu urteilen, hatte sich auch Nikolaus im selben Sinne in seinem Antwortschreiben an die Bulgaren geäußert.
Für die Verfasserschaft des Anastasius "spricht allerdings der Stil des Bulgarenbriefes, der ganz der Gewandtheit und dem diplomatischen Geschick des Anastasius [...] entspricht. Für die Abfassung des Schreibens an die Bulgaren m. E. auch die Tatsache, daß der Verfasser, wenn auch zuweilen nur allgemein, immer wieder auf kirchliche Kanones und päpstliche Dekrete verweist und sich in den Archiven der Kurie gut auskennt. Im Responsum 60 wird ausdrücklich bestätigt, daß man dort nachgeforscht habe. Die Funktion des päpstlichen Bibliothekares bekleidete, wenn auch wegen seiner moralischen Mängel nicht offiziell, so doch wegen seiner Gelehrsamkeit seit 863 tatsächlich Anastasius; offiziell wurde ihm dieses Amt erst von Hadrian II. verliehen.
Briefe [...] wie die berühmten Antworten an die Bulgaren, in denen so viel von den Lehren und Gebräuchen der Griechen die Rede ist [...] lassen die emsig mitwirkende Hand des wohlunterrichteten Griechenkenners [Anastasius] besonders deutlich erkennen.
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Werk Nummer
6021