Diktat des Briefes Nikolaus' I. von 865 durch Anastasius Bibliothecarius
EreignisID Kategorie Beschreibung Datierung Ort
331
Briefdiktat/Urkundendiktat
Der Brief Nikolaus' I. an Michael III. wird wahrscheinlich von Anastasius diktiert.
865 September 28
Beteiligte Personen
Name PersonID Funktion
3
Briefdiktator/Urkundendiktator
Literaturbelege
Zitat aus
Von Gelasius I. werden Stellen zitiert […] b) aus einem Brief an den Kaiser Anastasius. Nikolaus Unde ne irascaris, si te tantum diligimus, ut temporale regnum, quod assecutus est, te velimus habere perenne - -. Nikolaus quatenus imperium, quod temporaliter assecutae estis.
In der Einleitung zur Übersetzung der Akten des 7. allgemeinen Konzils finden sich gleichfalls abfällige Äußerungen über die Griechen. Eine ganze Reihe verwandter Stellen gibt es in den Nikolausbriefen. [Anm. 220:] [...] Interessant ist in diesem Zusammenhang auch der Nikolausbrief an einen Gesandten des griechischen Kaisers (Epp. 6, 487 f. Nr. 89), der nur zu diesem Zwecke geschrieben wurde, einen Brief an den griechischen Kaiser (Nr. 88) in die Hände eines zuverlässigen Übersetzers kommen zu lassen.
Biblisch sind auch die consortia malignorum, eine Verbindung, die Anastasius ähnlich in die Allokution Hadrians von 869 aufgenommen hat: verum etiam conventicula malignorum saepe congregans, und die er auch in einem Schreiben desselben Papstes an Kaiser Basilius vom Jahre 869 anbringt: Odivi congregationes malignorum et cum impiis non sedebo.
Gleichheit der Diktation ist auch sonst erweisbar. So ist der spottende Ausdruck illud autem ridere libuit, der sehr wahrscheinlich aus Gelasius stammt, sicher auf Anastasius' Diktat zurückzuführen. Er hat ihn in eine Reihe von Nikolausbriefen aufgenommen, nämlich in ein Schreiben an die Synode von Soissons, in einen Brief an Hinkmar von Reims vom 6. Dez. 866, in ein Schreiben an Kaiser Michael [...]
Eine Vorliebe zeigt Anastasius ferner für den Ausdruck miris laudibus (preconiis) efferre, den er in der Vorrede zur 8. Synode, in drei Nikolausbriefen und in der Vita Nicolai des Liber pontificalis verwendet.
Auf Anastasius' Mitwirkung wird man auch da schließen können, wo in den päpstlichen Briefen in Anlehnung an Psalm 44, 17 behauptet wird, daß die Päpste als Nachfolger der Apostel zu Fürsten über die ganze Erde eingesetzt seien. Dieser Satz findet sich nämlich sowohl in drei Nikolausbriefen wie auch in einem Hadrian- und Johannschreiben, woraus hervorgeht, daß alle fünf Stellen aus einer Feder, nämlich der des Anastasius, stammen.
Aus einem Brief Coelestins I. an die Constantinopolitaner zitiert Anastasius bei Nikolaus gern die Stelle: Ubi, inquam, ut sanctus ait papa Coelestinus, semper catholicis subvenitur.
Briefe, wie das große, vorher mehrfach genannte Schreiben an den griechischen Kaiser vom Jahre 865 [...] lassen die emsig mitwirkende Hand des wohlunterrichteten Griechenkenners [Anastasius] besonders deutlich erkennen.
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Werk Nummer
5980